Schülerbericht: Theaterfahrt Jahrgang 12
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Am Mittwoch, dem 14. März, besuchte der Jahrgang 12 außerhalb der Schulzeiten das Theater in Leipzig, wo wir uns eine moderne Vorführung des Stückes „Peer Gynt“ von Henrik Ibsen in einer Inszenierung von Philipp Preuss ansahen.
In kleinen Fahrgemeinschaften machten wir uns selbst auf den Weg nach Leipzig. Dort trafen wir uns vor dem Schauspiel Leipzig mit Frau Krause und Herrn Scheibach. Ganz gespannt begaben wir uns in die Stückeinführung, welche uns eine Übersicht über das Stück geben sollte. Um 19:30 Uhr war es dann soweit und die Vorführung begann. Philipp Preuss wandelte das Stück von Hendrik Ibsen ab und brachte es in einer moderneren Form auf die Bühne. Die Bühne war atemberaubend, da sie vollkommen mit Schaum bedeckt war.
Peer Gynt ist ein einfacher Mann, ein Außenseiter und ein Phantast aus einer kleinen Dorfgemeinschaft, in der keiner an ihn glaubt. So fängt er an zu träumen, über all das, was er sein könnte. Er verpasst die Chance für eine sichere Zukunft mit einer Frau an seiner Seite. Er lässt sich von seinen Träumen und Gedanken verführen, in denen er sich sogar als Kaiser sieht. Diesem Wunsch Kaiser zu werden geht er nach und begibt sich auf eine Reise durch das Reich der Trolle. Auf dem Weg verliebt er sich in ein Mädchen namens Solveig. Peers Phantasiewelt löst in ihm eine Sehnsucht aus, jemand sein zu können, für sich und für andere. Er reist durch die Welt, arbeitet als Reeder in Amerika, wird zum Propheten, zum Kaiser der Selbstsucht, kommt trotzdem seinem Ich nicht näher. Peer gerät in einen Wahn, er kann keinen Unterschied mehr machen zwischen Realität und Fiktion, was nun Gedankenvergehen sind oder utopischer Entwurf seines eigenen Ichs. So gerät er in eine Flucht, angetrieben vom beständigen Scheitern der Lügen und der Angst, in der eigenen Erfindung verloren zu gehen, sodass er am Ende nichts in seinem Leben erreicht hat. Es ist der Peer Gynt, der zu seinem eigenen Abgrund wird.
Dieses traumhafte Stück würde auf zwei Ebenen aufgeführt, einmal direkt auf der Bühne und einmal in einer Limousine, die anfangs unter dem ganzen Schaum versteckt war. In diesem Fall sahen wir das Geschehen auf einer Leinwand. Dieser Kontrast ließ die Vorführung noch moderner wirken. Peer Gynt wurde insgesamt von 7 Männern gespielt. Musikalisch wurde das Stück live vom Bühnenrand aus unterstützt: von Kornelius Heidebrecht mit Klavier, einem Streichinstrument und elektronischer Untermalung sowie drei Sängerinnen, die zu Beginn des Stückes mitten unter uns im Publikum saßen.
In der nächsten Deutschstunde werteten wir das Stück aus und unterhielten uns über Details, die uns während der Vorstellung unklar erschienen, so bekam jeder noch einmal Klarheit in die Handlung.
Im Großen und Ganzen war es ein sehr gelungener Abend und ein ungewöhnliches literarisches Erlebnis. Einfach nur atemberaubend. Wir bedanken uns bei Frau Krause und Herrn Scheibach, dass sie dies für uns möglich machten.
Anne Helbing
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