Exkursion in die Kulturstadt Weimar
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Unsere Exkursion in die Stadt der Dichter und Denker, Weimar, begann am frühen Nachmittag um 12 Uhr. Gegen 14 Uhr erreichten wir schließlich Weimar und genossen vor dem Weimarer Atrium den ersten Schülervortrag über die Geschichte der Stadt. Von dort begannen wir unseren selbstorganisierten Stadtrundgang, mit unserem waschechten Weimarer Urgestein, Herrn Preuß und unserer Oberstufenkoordinatorin, Frau Siewert. Wichtige Stationen unseres Stadtrundganges waren: der Theaterplatz mit dem Deutschen Nationaltheater (DNT) und dem Goethe-/ Schillerdenkmal, das Schillerhaus, das Goethehaus, die Anna – Amalia Bibliothek, der Park an der Ilm, Goethes Gartenhaus und das Tempelherrenhaus mit Ausblick auf das Wohnhaus von Charlotte von Stein. An den einzelnen Stationen hielten die Schüler der Klassenstufe 11 verschiedene Vorträge größtenteils bezüglich der historischen, vor Ort anzutreffenden Sehenswürdigkeiten und den bedeutenden Persönlichkeiten, die in Weimar lebten und wirkten. Unser Rundgang endete gegen 18 Uhr vor dem alten Bauhausmuseum mit mehreren Schülervorträgen, die sich unter anderem mit den dunkleren Seiten der Weimarer Stadtgeschichte, in Verbindung mit dem KZ Buchenwald, beschäftigten. In der uns verbliebenen Stunde bis zum Beginn unserer Theatereinführung, nutzten wir die Gelegenheit Weimar auf eigene Faust zu erkunden und uns nebenbei zu stärken. Schließlich begann um 19:30 Uhr die zweieinhalbstündige Vorstellung zu „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing, wo wir zu unserer Überraschung verschiedene andere Schülergruppen antrafen. Zum Ende der Aufführung bebte der Saal vor Begeisterung und ehrte die Darsteller mit tosendem Beifall. Dieser aufregende, sehr informative und kulturell anspruchsvolle Tag endete für uns um 23 Uhr mit der Ankunft in Mücheln.
Rezension zu "Nathan der Weise" im Deutschen Nationaltheater Weimar
Einige der zentralen Diskussionsthemen heutiger Zeit sind die immer wiederkehrenden Kriege und Konflikte zwischen den großen Weltreligionen, dem Judentum, Christentum und dem Islam. Dabei drehen sich die Konflikte häufig um Ansprüche oder Meinungsverschiedenheiten durch unterschiedliche Traditionen, Gewohnheiten sowie religiöse Aussagen. Auch kommt immer wieder die Frage auf, welche der drei Religionen die richtige sei. Diese Frage und oben genannte Konflikte zwischen den Religionen greift Lessing in seinem Stück „Nathan der Weise“ auf. Er schafft mit diesem Werk ein Sinnbild der Toleranz zwischen den verschiedenen Religionen.
Während sich Nathan auf Geschäftsreise befand, brach in seinem Haus ein verheerender Brand aus. Zu diesem Zeitpunkt befand sich seine Adoptivtochter Recha im Haus. Verdammt im Feuer zu verbrennen, wurde sie im letzten Moment von einem Tempelherrn (Kreuzritter) gerettet. Als Nathan von seiner Reise zurückkommt, hilft er Recha, sich von ihrem Trauma zu erholen. Später trifft er sich mit ihrem Retter und freundet sich mit ihm an. Auch nimmt der herrschende Sultan Saladin Kontakt mit Nathan auf, wodurch ebenfalls eine Freundschaft entsteht. Während des Treffens mit Saladin wird auch die bekannte Ringparabel vorgetragen, welche zur Beantwortung der Frage Saladins dient, welche der drei Religionen denn die richtige sei. Die Ringparabel stellt den zentralen Kern des Stückes dar.
Unterdessen verliebt sich der Tempelherr in Recha, was jedoch zu einem Problem wird, da beide unterschiedlichen Konfessionen angehören.
Im Laufe der folgenden Handlung wird langsam der verworrene Familienstammbaum und somit die verworrenen verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den Beteiligten aufgedeckt.
Insgesamt wurden Bühnenbild und Requisiten sehr minimalistisch gehalten. Die Darsteller trugen der Moderne angepasste Kleidung wie Anzüge oder Ähnliches. Das Hauptmerkmal des Stückes lag auf der sprachlichen Ebene und folgte textgetreu dem Original Lessings. Eingebracht wurde neben den ursprünglichen Handlungsträgern außerdem der Gedanke des epischen Theaters nach Berthold Brecht. So wurde ein Erzähler oder Kommentator verkörpert durch einen schwarz gekleideten Engel, der durch das Stück führte und immer wieder auch den Bezug zur Moderne herstellte, unter anderem auch durch Texte der Gruppe Rammstein.
An sich gefiel uns das Stück gut, jedoch wurde es nach einiger Zeit schwierig dem Geschehen aufgrund der komplexen Sprache und des fehlenden szenischen Spiels zu folgen.
Tabea, Oliver, Joanne, Wiebke Jahrgang 11
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