Jugend trainiert für Olympia

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Entscheidung fällt nach Elfmeterkrimi

Kicker des FGG bejubeln den Einzug ins Regionalfinale Sachsen-Anhalts

Die Jubelschreie müssen bis Mücheln zu hören gewesen sein, so enthusiastisch und ausgelassen feierte unsere Schülerauswahl den von Cedric Janz parierten, alles entscheidenden Elfmeter am Mittwoch, den 21.09.2016, im Kreisfinale Fußball. Cedrics Qualitäten als „Elfmetertöter“, das notwendige Quäntchen Glück, aber vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit bescherten unserer Auswahl den überraschenden, jedoch keineswegs unverdienten Erfolg in Braunsbedra.

Wie bereits im vorigen Schuljahr fand das Kreisfinale der Wettkampfklasse II (WKII, Jahrgang 2001-2003) unter tollen äußeren Bedingungen auf der Sportanlage des SV Braunsbedra statt. Eine weitere positive Voraussetzung für einen erfolgreichen Turnierverlauf konnte im Vorfeld der Spiele durch unseren Referendar, Herrn Alexander Schmidt, geschaffen werden. Als offizieller Vertreter für die Spielleitung eingeteilt, bescherte er unserem Schulteam als „Losfee“ eine günstige Gruppenzuteilung. Der Turniermodus sah eine Vorrunde in zwei Staffeln und einem anschließenden Finale der beiden Gruppenersten vor. Als Vorrundengegner wurde unserem Team das Gymnasium Querfurt sowie die Sekundarschule Höhnstedt zugelost. Dies bedeutete im Gegenzug, dass die beiden Merseburger Gymnasien, Herder und Dom, neben der Sekundarschule Braunsbedra, einen Erstplatzierten in der anderen Vorrundengruppe ermitteln mussten.

Das erste Spiel unserer Auswahl gegen das Gymnasium Querfurt wurde bereits von einem schönen Wiedersehen umrahmt. Unser ehemaliger Schüler, Erik Lewinski, wurde von seinen früheren Klassenkameraden herzlich begrüßt. Unmittelbar vor Spielbeginn wurden dann beide Mannschaften vom Sportkoodinator des Saalekreises, Herrn Borgis, mit einer unerwarteten Information konfrontiert: „Dies ist bereits euer Vorrundenendspiel, Höhnstedt ist disqualifiziert!“ Wie sich herausstellte, war die Sekundarschule Höhnstedt mit einem älteren Spieler angereist und nicht mehr punktberechtigt. Diese Konstellation warf somit kurzformuliert eine Frage auf: Nachteil oder Chance? Das engagierte und zielstrebige Auftreten unserer Auswahl beantwortete die Frage sehr schnell: Chance!

Angetrieben von unseren beiden Mittelfeldmotoren Max Illig und Kapitän Felix Garn, wurde schnell deutlich, dass unsere Kicker gewillt waren, wie schon im Vorjahr, bei der Titelvergabe ordentlich mitzumischen. Bereits zur Halbzeit hätte trotz der geringen Spielzeit von 10min die Vorentscheidung gegen das Gymnasium Querfurt fallen können, wenn nicht sogar müssen. Allein die Chancenverwertung war verbesserungswürdig. Sowohl Max Illig nach Alleingang, Emil Thiele per Kopf, als auch Niklas Prinz aus Nahdistanz, versäumten es, einen beruhigenden Vorsprung herzustellen. So war es dann Simon Schmidt vergönnt, den verdienten Führungs-bzw. Siegtreffer zu erzielen. Erneut eingeleitet durch ein starkes Solo von Max Illig, erhielt Emil Thiele den Ball im gegnerischen Strafraum. Dieser verzögerte kurz und setzte anschließend zu einem wuchtigen Torschuß an. Der Torjubel auf den Lippen verstummte durch das Blocken eines Querfurter Verteidigers kurzzeitig. Jedoch landete der abgefälschte Ball vor den Füßen Simon Schmidts. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und netzte zum umjubelten Führungstreffer ein. Mit dem 1:0 im Rücken wurde das Spiel kontrolliert über die Ziellinie gebracht. Durch den Sieg gegen das Gymnasium Querfurt war somit das Finalticket gelöst.

Entsprechend galt es im zweiten Vorrundespiel gegen die nicht punktberechtigte Mannschaft aus Höhnstedt im Rhythmus zu bleiben, Kräfte zu schonen aber auch unterschiedliche Spieloptionen auszutesten. Im Zuge der Rotation konnten Spieler wie Mathis Bergert, Tobias Zienert als auch Albert Bergmann auf sich aufmerksam machen. Aufgrund der vielen Wechsel und Experimente konnte die spielerische Dominanz aus dem ersten Spiel nicht ganz aufrecht erhalten werden und ein Absprachefehler zwischen Moritz Sommerwerk und Cedric Janz im Sinne von „Nimm du ihn, ich hab ihn sicher“ sollte letztlich den Siegtreffer der Höhnstedter begünstigen.

Glücklicherweise sollte sich diese bedeutungslose, jedoch unnötige Niederlage gegen Höhnstedt als wertvolles „Hallo wach“ vor dem Finalspiel erweisen. Dies war insbesondere Moritz anzumerken, der mit einer glänzenden Verteidigungleistung im Finale aufwarten sollte. Im erwähnten Finale traf unsere Auswahl nunmehr auf den Turnierfavoriten. Die Vertretung des Herder-Gymnasiums, durchweg gespickt mit Nachwuchsspielern der Merseburger Vereine '99 und Imo, hatte sich in ihrer Vorrundengruppe souverän gegen die Mannschaften des Dom-Gymnasiums und der Sekundarschule Braunsbedra behauptet. Dementsprechend sahen sich einige Spieler des Herder-Gymnasiums vor dem Finale bereits klar im Vorteil gegenüber unserer Auswahl („Die hauen wir doch locker weg!“). Jedoch vermochte es unsere Mannschaft, in den anschließenden 35min (2x 15min + 5min Verlängerung) des Finales die passende Reaktion zu liefern.

Unsere Auswahl zeigte sich im Finale taktisch leicht verändert und begann mit einer etwas kompakteren und defensiveren Grundformation. So verstärkte Max Illig die Innenverteidigung neben Moritz Sommerwerk. Zusätzlich verschafften Felix Garn und Niklas Prinz ihrem Team die nötige Ballsicherheit und Entlastung im zentralen Mittelfeld. Dies führte dazu, dass sich beide Mannschaften weitestgehend neutralisierten, ohne dass das Spiel dabei an Spannung verlor. Trotz leichter optischer Überlegenheit gelang es den Merseburgern über die gesamte Spielzeit nur einmal, die Abwehr und Schlußmann Cedric Janz vor ernsthafte Probleme zu stellen. Auf Müchelner Seite merkte man von Minute zu Minute, dass das Vertrauen in die eigenen Stärken und der Glaube an den Turniersieg wuchs. Wichtig war hierbei auch, dass das erstmalig für dieses Turnier formierte Sturmduo um Emil Thiele und Julius Hänze für die notwendige Entlastung sorgte. Beide, in ihrer Freizeit der Leichtathletik zugehörig, setzten die Merseburger Hinterreihe mittels ihrer Schnelligkeit und Athletik immer wieder unter Druck.

Da auch in der Verlängerung das goldene Tor nicht fallen wollte, musste die Entscheidung über den Turniersieg per Elfmeterschießen herbeigeführt werden. Und dieses war an Dramatik kaum zu überbieten. Der frühere englische Nationalspieler Gary Lineker hätte es in Anlehnung an sein berühmtes Zitat aktuell wohl so getwittert: „22 Schützen, 15 verwandelte Elfmeter, zwei Torpfostentreffer, ein „Wembley-Tor“, ein Torhüter der trifft... und am Ende gewinnt Mücheln.“ Und so stürmten die Müchelner Elfmeter-Helden um 12:35 Uhr Braunsbedraer Ortszeit auf ihren Torhüter Cedric Janz zu, nachdem dieser seinen drittem Elfmeter, den insgesamt 22. des Elfmeterschießens(!), gehalten hatte und begruben ihn lauthals unter sich. Wer fernab des medialen Spektakels zu verstehen versucht, welch besondere Emotionen der (Fußball-)Sport auslösen kann, der hätte in den spontanen Jubelgesängen und den noch weit nach Turnierende strahlenden Gesichtern unserer Spieler genügend Anhaltspunkte finden können.

Der nächste Halt für die Kicker unseres Gymnasiums, und nunmehr Vertreter des Saalekreises, lautet Regionalfinale Halle. Hier wird sich unsere Mannschaft u.a. mit den „Abonnement-Siegern“ des Sportgymnasiums Halle messen müssen. Die Teilnahme am Regionalfinale allein ist bereits ein riesiger Erfolg, getreu dem olympischen Motto: „Dabeisein ist alles!“.

Das Ziel wird es dennoch sein, diese tolle sportliche Herausforderung bestmöglich anzunehmen und unser junges Gymnasium so erfolgreich wie möglich zu vertreten. Bis zum 17.05.2017 verbleibt noch etwas Zeit, um dieses Vorhaben anzugehen.

 

Unsere Schulauswahl vertraten:

Emil Thiele (7PB), Tobias Zienert, Jan-Mathis Bergert, Julius Hänze, Moritz Sommerwerk, Simon Tirsch (8SG), Albert Bergmann (8KS), Cedric Janz, Steven Bernhardt, Simon Schmidt, Felix Garn (9FM), Max Illig, Niklas Prinz, Silas Heft (10 KG)

Bericht: Herr Schlosser

 

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